balumil sigue.

Liebe Balumil-Compas,

wir sind mitten in den Vorbereitungen und der Umsetzung eines Balumil-Treffens mit tollen internationalen Compañeroas – und danken den Genoss*innen von Netzwerk Selbsthilfe e.V. für ihre Unterstützung!

Euch allen noch ein gutes, rebellisch-frohes neues Jahr!

Demnächst mehr von uns.

herzlich, euer colectivo gata-gata.
 

EZLN-Kommuniqué: Das Gemeinschaftliche und das Nicht-Eigentum.


Zwanzigster und letzter Teil:
Das Gemeinschaftliche und das Nicht-Eigentum.

»Öffne gut die Augen, Kind, und folge dem Vogel Pujuy.
Er verirrt sich nicht. Seine Bestimmung ist wie die unsere:
Einen Weg zurücklegen, damit andere den Weg nicht verlieren.«

Canek. Ermilo Abreu Gómez.

Einmal, es mag bereits Jahre zurückliegen, haben die zapatistischen Pueblos »den Kampf als Frauen, die wir sind« erklärt (*1). Sie zeigten darin auf, dass nicht eine Frage des reinen Willens, der Bereitschaft oder des Studiums diese Veränderung möglich machte, sondern die materielle Basis: die ökonomische Unabhängigkeit der zapatistischen Frauen. Sie meinten damit nicht, eine Anstellung und ein Gehalt haben zu wollen oder die geldlichen Almosen, mit denen die Regierungen aller politischen Spektren Wahlstimmen und Anhängerschaft kaufen. Sie zeigten, dass die kollektive Arbeit der fruchtbare Boden für diesen Wandel war/ ist. Damit gemeint ist eine organisierte Arbeit, welche nicht das individuelle Wohlergehen zum Ziel hat, sondern das der Gruppe. Es ging dabei nicht nur darum, sich für Kunsthandwerksarbeiten, Handel, Rinderaufzucht oder Mais-, Kaffee- und Gemüseanbau- und -ernte zusammenzutun. Vielleicht oder vor allem ging es darum, ihre eigenen Räume ohne Männer zu haben, zu schaffen. Stellt Euch vor, was sie dort damals zwischen sich alles besprochen haben und [weiterhin] besprechen: ihre Schmerzen, ihre Wut, ihre Ideen, Vorschläge, ihre Träume.

Ich werde mich darüber nicht weiter ausbreiten, denn die Compañeras haben ihre eigene Stimme, ihre eigene Geschichte und eigenen Weg. Ich habe dies nur erwähnt, weil noch nicht [allgemein ]bekannt ist, welches die materielle Grundlage darstellt, auf der die von den zapatistischen Gemeinden beschlossene neue Etappe aufbauen wird. Die neue Initiative, wie sie Außenstehende nennen würden.

Ich habe die Ehre, darauf hinweisen zu können: Nicht nur war der gesamte Vorschlag, von seinem Entwurf an, Produkt des Kollektivs der zapatistischen organisatorischen Leitung, in der alle Maya-indigene Wurzeln haben (*2). Ebenso begrenzte sich meine Arbeit darauf, Informationen zu geben, welche meine Chefinnen und Chefs (*2) mit den ihrigen »kreuzten«, abglichen und austauschten. Später war es dann an mir, lediglich Einwände und mögliche zukünftige Misserfolge zu suchen und zu begründen (die verflixte »Hypothese«, auf die ich mich in einem der vorherigen Texte bezogen habe). Letztlich – als dann die Beratschlagung des Vorschlags zum Ende kam und sie dessen zentrale Idee konkretisiert hatten, um sie der Befragung aller Pueblos zu unterziehen – war ich überrascht, vielleicht so sehr wie Ihr, wenn Ihr sie jetzt kennenlernen werdet.

In dem folgenden weiteren Fragment des Interviews mit dem Subcomandante Insurgente Moisés wird er uns nun erklären, wie sie zu der Idee »des Gemeinschaftlichen« gekommen sind. Möglicherweise kann eine*r von Euch, den zutiefst rebellischen und subversiven Sinn des Ganzen wertschätzen – in welchem wir, um nicht abzuweichen, unsere Existenz aufs Spiel setzen.

El Capitán.

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Balumil-Neuigkeiten und gute Wünsche 2024

Liebe Balumil-Compas,

nachdem wir viel diskutiert haben (u.a. über die neue Struktur der zapatistischen Autonomie und was sie konkret bedeutet) – uns ausgetauscht haben über »wo wir gerade herkommen und wie wir uns Chiapas nähern« – viel gesungen haben (u.a. haben wir unseren Compas vom CELMRAZ im Caracol II von Oventik ein Lied geschickt, um ihnen ánimo y fuerza – Zuversicht und Kraft – zu geben) – wir auch getanzt haben, damit die Gedanken auch bis zum Herz gelangen – und natürlich über den konkreten Aufenthalt in Chiapas gesprochen haben – nun, nach alldem ist unser 3. Balumil-Seminar – live und in Farbe vor kurzem zu Ende gegangen.

Ja, und so geht nun auch dieses Jahr zu Ende, das für uns alle – wenn auch vielleicht ganz unterschiedlich – sicherlich kein einfaches Jahr war und ist … Als colectivo gata-gata haben wir es so produktiv genutzt, wie wir es eben konnten – und mehr als einmal waren wir Teil der Weltweiten Aktionstage gegen die Kriege – ja, Stoppt alle Kriege – Unser Kampf ist für das Lebenimmer auch an der Seite unserer Compas Zapatistas … Und ja, es waren Balumil-Compas auch in diesem Jahr im Caracol von Oventik! Die Compas waren froh und die Balumils auch …

Ihr lieben Balumil-Compas, wir danken Euch allen, dass Ihr dabei seid, uns begleitet habt, und weiterhin begleitet. Mit viel Ánimo gehen wir ins neue Jahr, und werden sehen, wie wir uns mit den Compas gemeinsam reorganisieren, gemäß ihren Notwendigkeiten und Bedingungen.

Ja, balumil geht weiter, aupa ja! … Hoffen wir, dass uns das alles zusammen gut gelingt. Wir sind zuversichtlich. Lasst es Euch gut gehen in der Zwischenzeit. Ihr hört von uns wieder im neuen Jahr!

Wir wünschen Euch – uns allen – ein rebellisch-frohes Jahr 2024:

¡Ánimo, Compas, mucho ánimo!

hasta muy prontito

herzlich, euer colectivo gata-gata.

Schöne Balumil-Nachrichten

Liebe Balumil-Compas – in nah und fern,

zuerst möchten wir erzählen, dass wir bereits unser 2. Balumil-Seminar: Zapatismus – Internationalismus gerade schön hinter uns gebracht haben – live und in Farbe: mit lieben Compas und viel produktiven und entspannten Diskussionen aktueller EZLN-Kommuniqués u.a zum Krieg in der Ukraine und zu Palästina: Stoppt alle Kriege.

Wir haben zusammen eine kleine Zeitreise der internationalistischen Initiativen der EZLN gemacht – beginnend mit dem Ersten Intergalaktischen Treffen von 1996 bis zu heute – haben getanzt, gesungen (aupa ja!), ein Soli-Foto für den gefangenen zapatistischen Compa Manuel Gómez gemacht – und und und …

… Ja, und zusammen gegessen, den herbstlichen Wald und den See ein wenig genossen – ja, und immer mit dem Herzen in Chiapas – und auch mit einem Ohr dort, was für neue EZLN-Kommuniqués wohl bald wieder auftauchen würden …

Und ja, da ist es nun: EZLN: Neunter Teil – Die neue Struktur der zapatistischen Autonomie. (Alle neun Teile der aktuellen EZLN-Kommuniqués könnt ihr auf enlacezapatista.ezln.org.mx nachlesen.) Tatatatäää.

 

Aupa ja! Tja, und wir, wir müssen wohl unsere „Lerninhalte“ anpassen …

Lasst es euch allen gut gehen.

Wir hoffen, euch bald wiederzusehen (u.a. beim 3. Balumil-Seminar: »Wir und die anderen – Die anderen Wir?« – 1. Dezember bis 3. Dezember 2023 in einem schönen Haus am See. Wer sich noch nicht angemeldet hat, kann das jetzt gerne noch bald tun:)

Wir sind froh – und wir freuen uns.
herzlich, euer colectivo gata-gata.

Hola, holita …

Wir haben jetzt wieder einmal das 1. Balumil-Seminar zu Zapatistischer Autonomie mit ganz tollen Compañer@s gut und schön hinter uns gebracht – und freuen uns bereits auf das 2. Balumil-Seminar zu Zapatismus – Internationalismus, was im November stattfinden wird.

Eine kleine Vorab-Info:
Ein ganz neuer Balumil-Seminar-Zyklus wird es im Frühjahr und Frühsommer – Mitte April, Mitte Mai, Anfang Juni – 2024 geben. Die genauen Daten teilen wir euch allen so schnell wie möglich mit.

8. Oktober

Liebe Compas,
der Countdown läuft… Bis Sonntag, 8. Oktober könnt Ihr Euch noch anmelden:

Balumil-Seminare für einen Aufenthalt im CELMRAZ
– 20.10. – 22.10.: Zapatistische Autonomie
– 10.11. – 12.11.: Zapatismus – Internationalismus
– 01.12. – 03.12.: »Wir und die Anderen – Die anderen Wir?«

Balumil-Aufenthalt

Teile einer Reflexion nach einem mehrwöchigen Balumil-Aufenthalt im Centro de Español y Lenguas Mayas Rebelde Autónomo Zapatista (CELMRAZ), im Caracol II Oventik, Chiapas März 2023.

Wir sind mit viel Energie und Offenheit angereist – Energie und Offenheit, zuzuhören und aufzunehmen, aber auch, selber zu teilen. Wir wollen uns ein wenig gegen einen Begriff des »Gebens« wehren, weil er eine sehr nutzenfokussierte Dichotomie aufmachen könnte. Wir haben nicht einfach nur »gegeben und genommen«, sondern hatten das Gefühl, uns in einem ständigen, fluiden Austausch mit den Compas zu befinden. Wir haben immer wieder unsere Dankbarkeit dafür zum Ausdruck gebracht, was mit uns alles geteilt wurde und müssen sagen, dass wir das Gefühl haben, dass das, was uns beigebracht wurde, sehr viel mehr wiegt als alles, was wir jemals hätten erzählen können. Wir sind den Compas unendlich und für immer dankbar für alles, was wir dort lernen und hören durften. Es war für uns alle eine politische Erfahrung, die uns immer im Herzen bleiben wird.

Otro mundo es posible? Der Aufenthalt im Caracol hat uns viel Kraft, Mut und Motivation zu kämpfen gegeben, was wir in Europa manchmal etwas vermissen oder aus Pessimismus verlieren. Wir haben aufschlussreiche Geschichten dazu gehört, wie die Zapatistas mit Mutlosigkeit und Angst umgehen und hatten in einer Unterrichtsstunde auch die Gelegenheit, nach psychischer Gesundheit

in der Region zu fragen. Was wir gehört haben, war sehr relevant auch für uns in unseren alltäglichen politischen Kontexten. Wir waren beeindruckt davon, wie hoffnungsvoll und fröhlich wir die Menschen im Caracol trotz des Kriegszustands kennengelernt haben und haben verstanden, wie wichtig es ist, viel zu lachen. Obwohl wir bezüglich unserer eigenen Geographien trotzdem auch pessimistisch sind, hoffen wir, dass wir das kleine Feuer, das die Zeit in Oventik in uns angezündet hat, nach Europa tragen können.

Wie ist es, wieder in der Stadt zu sein. Manche von uns freuen sich in der Stadt darüber, sich wieder ganz frei und so weit sie wollen bewegen zu können. Wir würden als Tipp an zukünftige CELMRAZ-Besucher*innen in Oventik geben, sich seelisch darauf einzustellen, dass der Bewegungsspielraum im Caracol natürlich durchaus eingeschränkt ist – auch, wenn man die Möglichkeit hat, den Weg hoch zum Tor zurückzulegen und es außerdem mindestens einen Ausflug pro Woche gab. Ansonsten empfinden manche von uns die Rückkehr in die Stadt als durchaus belastend – nach der wunderbaren Ruhe im Caracol und der vollständigen Abwesenheit kapitalistischer Strukturen fanden wir es nicht einfach, wieder in die Stadt mit all ihren Restaurants, Kleiderläden und Tagestouren-Veranstaltern zurückzukehren – obwohl wir es bei San Cristóbal ja eigentlich sogar noch mit einer sehr beschaulichen Stadt zu tun haben. Rückkehrende aus Oventik sollten sich auf das eventuelle Einsetzen eines kleinen Kulturschocks einstellen. Wir fühlen allesamt ein wenig Liebeskummer und Sehnsucht nach Oventik.

Wir freuen uns jetzt schon sehr darauf, unsere gemachten Erfahrungen in unseren Kollektiven zu teilen und planen/hoffen teilweise, in unseren eigenen Zusammenhängen Begeisterung zu wecken, als Gruppe nach Oventik zu gehen. Eine von uns hofft, dass sie in Zukunft vielleicht mit ihrem Kollektiv Gelegenheit haben wird, für eine etwas längere Zeit dort ein Programm zu machen. Wir alle wären gerne noch länger geblieben.

Aktuelle Infos von den Compas des CELMRAZ. Sie haben betont, dass sie sich über viele Besucher*innen im Sprachen-Zentrum freuen und gesagt, dass wir in Europa daher sehr gerne dafür [für einen vorbereiteten Aufenthalt im CELMRAZ] Werbung machen sollen.

Liebe Grüße,
Einige Balumil-Teilnehmende im März 2023.

★ ★ ★

Termine der nächsten Balumil-Seminare:

  • 20.10. – 22.10.23: Zapatistische Autonomie
  • 10.11. – 12.11.23: Zapatismus – Internationalismus
  • 01.12. – 03.12.23: »Wir und die Anderen – Die anderen Wir?«

Bei Interesse meldet Euch bis zum 8. Oktober 2023 bei uns per Mail dann erhaltet Ihr alle weiteren Informationen.

 

gata-gata und Balumil

… und was macht eigentlich das colectivo gata-gata … und was ist balumil?

Wir sind weiterhin Lernende des CELMRAZ, des Centro de Español y Lenguas Mayas Rebelde Autónomo Zapatista; und als solche sind wir vor Jahren von ihnen gebeten worden, den balumil-Austausch zu organisieren. Das heißt auch, wir sind dazu autorisiert durch den Rat der Guten Regierung, Caracol II von Oventik.

Wir sind Internacionalistas, denn nur so ist für uns »eine andere Welt möglich«: als »Andere« im solidarischen Bündnis und sich gegenseitig respektierenden Austausch mit »Anderen« weltweit. Das heißt für uns praktisch, wir sind vor allen Dingen in Chiapas aber auch hier verortet.

Wir sind keine NGO sondern wohl eher eine kleine »AGO« :), eine autonome politische Organisierung.

Wir transportieren weder Gewissheiten noch Ideologien »von hier nach da« oder vice versa. Wir möchten von einander Lernende sein.

Unser compromiso: Es sind unsere Compas. Wir unterstützen sie, sie unterstützen uns. Deshalb: si nos tocan a un@, nos tocan a tod@s – wenn sie eine*n angreifen, greifen sie uns alle an.

Unsere gemeinsame politische Basis ist die Sechste Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald und die Erklärung für das Leben.

In diesem Rahmen heißt für uns Internationalismus eine bedingungslose, praktische Solidarität, sie basiert auf Gegenseitigkeit und Augenhöhe.

Es geht uns um internationalistische Organisierung (unsere Praxis: wir organisieren alles; sind organisierend; wollen Organisierung mitanstoßen, in direkter Verbindung mit den Zapatistas); so verstehen wir auch die balumil-Treffen und -Seminare, dass sich da bereits etwas politisch und persönlich gemeinsam entwickelt.

Wir sind weder »Dienstleister*innen« noch »Polit-Reisebüro«; eine solidarische Verbindung soll durch die balumil-Vorbereitung sowie den Aufenthalt im CELMRAZ, Caracol II Oventik sowohl zu den Zapatistas, der EZLN, als auch zu balumilentstehen.

Notwendig wäre es, wenn noch mehr balumils ins CELMRAZ fahren würden, denn die Compas brauchen so wie wir hier auch den gemeinsamen politischen Austausch. Mit unserem Aufenthalt unterstützen wir auch ganz direkt den zapatistischen autonomen Bildungsbereich.

Deshalb: Gerne Werbung machen für balumil; ihr könnt uns auch zu Veranstaltungen einladen; wir möchten balumil ausweiten, d.h. auch, hier bereits bestehende feste Gruppen vorbereiten, neben der Vorbereitung von Einzelnen und den selbstorganisierten balumil-Gruppen wie bisher.

colectivo gata-gata.

 

 

Balumil-Neuigkeiten

Liebe Balumil-Compas – in nah und fern :),

wir hoffen sehr, Ihr habt alle bisher einen schönen Sommer verbracht – und es geht Euch gut.

Wir und die Compas sind sehr froh, dass einige von Euch im Frühjahr für den politischen Austausch im CELMRAZ, Caracol II von Oventik sein konnten. Die dort gemachten schönen Erfahrungen und Reflexionen haben wir ja mit Euch allen geteilt.

Es war auch sehr schön, dass wir uns als Balumil-Compas im Juni bei unserem Treffen austauschen konnten, über die Erfahrungen und unsere weiteren Überlegungen.

Wir Ihr ja sicher mitbekommen habt, ist die Situation, auch in Chiapas, »nicht ganz so einfach«. Deshalb auch die Globalen Aktionstage im Juni und Juli: Stoppt den Krieg gegen die zapatistischen Pueblos und die Pueblos des CNI – an denen wir teilgenommen haben.

Und weiterhin ist unsere internationalistische Solidarität »mehr als gefragt«:

Im September/Oktober werden das Menschenrechtszentrum Frayba und Delegierte des CNI eine Rundreise im Anderen Europa machen, um über die aktuelle Situation zu informieren und mögliche gemeinsame Aktivitäten von hieraus zu diskutieren.

Am 12. Oktober wird es einen weiteren Gobalen Aktionstag geben: El Sur Resiste – Der Süden widersteht. Stoppt den Krieg gegen die zapatistischen Pueblos, die Pueblos des CNI, die Pueblos originarios.

Die Pueblos in Mexiko sind in Alerta Roja, im erklärten Alarmzustand – wegen der zunehmenden Angriffe nicht nur in Chiapas. Ihre Autonomie und Selbstorganisierung, die zerstört werden soll, ist ihre organisative, politisch-soziale Antwort auf das weltweite kapitalistisch-patriarchale Desaster.

Vor diesem Kontext organisieren wir – in Absprache mit unseren Compas des CELMRAZ – ab Oktober 2023 – wieder einen neuen Balumil-Seminar-Zyklus. Diesmal endlich wieder alle drei Balumil-Seminare in Präsenz. Yepa! Wir haben dafür einen schönen Ort gefunden.

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Praktischer Internationalismus auf zapatistischem Gebiet

Wer praktischen Internationalismus auf zapatistischem Gebiet erleben und einen Eindruck von den basisdemokratischen Selbstverwaltungsstrukturen in Chiapas bekommen möchte, hat nun die Möglichkeit, an einem internationalistischen Austausch teilzunehmen.

ANF-Artikel vom 10. Oktober 2022

Vor genau einem Jahr waren zum ersten Mal Gruppen von Zapatistas aus Chiapas, Mexiko zum direkten Austausch im „Anderen Europa von unten und links“, auch in Deutschland. Im Rahmen der von der EZLN (Ejército Zapatista de Liberación Nacional) initiierten Initiative „Reise für das Leben“ gab es Treffen mit den unterschiedlichsten Gruppen und Bewegungen: unter anderem mit der kurdischen Frauenbewegung, FLINTA*-Gruppen, migrantischen und Geflüchteten-Kollektiven, Initiativen der solidarischen Landwirtschaft, der Klimagerechtigkeitsbewegungen. Einige Aktionen wurden gemeinsam durchgeführt, wie die antikolonialistische und internationalistische Demonstration am 13. August 2021 in Madrid und die globale Klimastreik-Mobilisierung im September 2021 in Wien. Am 7. März dieses Jahres rief die EZLN zu einem „Globalen Aktionstag gegen alle kapitalistischen Kriege“ auf. Wie auch der Congreso Nacional Indígena, die größte Organisation der Pueblos originarios in Mexiko – jetzt ganz aktuell – dazu aufruft, sich weltweit am 12. Oktober 2022 zu mobilisieren: gegen alle kapitalistischen und patriarchalen Kriege, den Krieg gegen die indigenen Bevölkerungen weltweit und in Mexiko, gegen den paramilitärischen und militärischen Krieg gegen die EZLN und die zapatistischen Gemeinden in Chiapas, Mexiko.

Paramilitärische Angriffe auf Zapatistas

Denn die Zapatistas wie auch andere Pueblos, die ihre Autonomie aufbauen und weiter fortsetzen, sind in ganz Mexiko den heftigsten Angriffen seit Jahren durch paramilitärische Gruppen und Banden des organisierten Verbrechens ausgesetzt – dies alles vor dem Hintergrund der gewaltsamen Durchsetzung von Mega-Projekten, wie etwa der sogenannte „Tren Maya“, die Mensch und Natur für den Profit des transnationalen Kapitals vernutzen und damit zerstören wollen.

Internationale Besuche eine Liebe zum Leben

Viele in Europa haben sich während wie auch nach der zapatistischen „Reise für das Leben“ im anderen Europa gefragt, wie wir uns mit den zapatistischen Pueblos, mit der EZLN konkret verbinden können, heißt: gegenseitig solidarisch, sie beim weiteren Aufbau ihrer Autonomie unterstützen. Während ihres Aufenthaltes in Europa sagte der zapatistische Compañero Bernal – Teilnehmender der „zapatistischen Reconquista“ im Juni 2021 in Vigo – wo die*der Compañeroa Marijose, im Namen der EZLN, Europa in SLUMIL K´AJXEMK´OP – „Aufständiges Land“ umbenannte: „Für uns stellen die internationalen Besuche eine Liebe zum Leben dar […] Durch sie erfahren wir im Austausch von anderen Kämpfen […] und dass in anderen Teilen der Welt auch Andere kämpfen.“

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Zapatistische Bildung im CELMRAZ, Caracol Oventik in Chiapas, Mexiko