Gracias

Wir danken allen für das schöne Balumil-Treffen-Seminar. Danke auch für die fruchtbaren Diskussionen zur neuen zapatistischen Autonomie. Hat uns viel Freude gemacht!

seguimos adelante – auf bald!
euer colectivo gata-gata.
 

Buchankündigung

ab März 2024 erhältlich.


Eine Produktion von cronopi@s internacionales

und Immergrün Verlag.

1983 und 1994, das sind 40 Jahre + 30 Jahre EZLN. Ein Grund, um die zapatistischen Compañer@s und ihren Kampf zu würdigen und die neueste Initiative der Zapatistas vorzustellen. Beides tun wir mit diesem kleinen Buch, in dem sie selbst – mittels ihrer zwischen Oktober und Dezember 2023 öffentlich gemachten Kommuniqués – zu uns sprechen, ihre neuen Strukturen der Autonomie bekanntgeben – und einen konkreten Vorschlag machen: »Das Gemeinschaftliche und das Nicht-Eigentum«.
(aus dem Vorwort von cronopi@s internacionales)

Mehr Infos und Vorbestellung:
https://immergruen.cc

Termine

Liebe Balumil-Compas,

vom 12.-14. April 2024 werden wir ein Balumil-Informations- und Austausch-Treffen organisieren, um uns zusammen mit Euch über die aktuellen Entwicklungen in Chiapas und die Reorganisierung unserer Compas Zapatistas auszutauschen und auf den neuesten Stand zu bringen. Wie sieht die neue Autonomie aus? Was waren/sind die Gründe für ihre Veränderung? Und was verbirgt sich hinter der zapatistischen Initiative »Lo Común: Das Gemeinschaftliche und das Nicht-Eigentum«? All diesen Fragen werden wir auf dem Treffen nachgehen.
Herzlich eingeladen dazu sind alle »alten« sowie »neuen« Balumil-Compas – also all jene, die sich mit Balumil verbunden fühlen, es schon lang sind oder es gern werden wollen.

Wer daran teilnehmen möchte, meldet sich bitte bis 28. März 2024 bei uns per Mail. Dann erhaltet Ihr auch weitere Informationen.

Die Termine für die »regulären« Balumil-Seminare zur Vorbereitung eines Aufenthalts im CELMRAZ findet Ihr hier.

 

balumil sigue.

Liebe Balumil-Compas,

wir sind mitten in den Vorbereitungen und der Umsetzung eines Balumil-Treffens mit tollen internationalen Compañeroas – und danken den Genoss*innen von Netzwerk Selbsthilfe e.V. für ihre Unterstützung!

Euch allen noch ein gutes, rebellisch-frohes neues Jahr!

Demnächst mehr von uns.

herzlich, euer colectivo gata-gata.
 

EZLN-Kommuniqué: Das Gemeinschaftliche und das Nicht-Eigentum.


Zwanzigster und letzter Teil:
Das Gemeinschaftliche und das Nicht-Eigentum.

»Öffne gut die Augen, Kind, und folge dem Vogel Pujuy.
Er verirrt sich nicht. Seine Bestimmung ist wie die unsere:
Einen Weg zurücklegen, damit andere den Weg nicht verlieren.«

Canek. Ermilo Abreu Gómez.

Einmal, es mag bereits Jahre zurückliegen, haben die zapatistischen Pueblos »den Kampf als Frauen, die wir sind« erklärt (*1). Sie zeigten darin auf, dass nicht eine Frage des reinen Willens, der Bereitschaft oder des Studiums diese Veränderung möglich machte, sondern die materielle Basis: die ökonomische Unabhängigkeit der zapatistischen Frauen. Sie meinten damit nicht, eine Anstellung und ein Gehalt haben zu wollen oder die geldlichen Almosen, mit denen die Regierungen aller politischen Spektren Wahlstimmen und Anhängerschaft kaufen. Sie zeigten, dass die kollektive Arbeit der fruchtbare Boden für diesen Wandel war/ ist. Damit gemeint ist eine organisierte Arbeit, welche nicht das individuelle Wohlergehen zum Ziel hat, sondern das der Gruppe. Es ging dabei nicht nur darum, sich für Kunsthandwerksarbeiten, Handel, Rinderaufzucht oder Mais-, Kaffee- und Gemüseanbau- und -ernte zusammenzutun. Vielleicht oder vor allem ging es darum, ihre eigenen Räume ohne Männer zu haben, zu schaffen. Stellt Euch vor, was sie dort damals zwischen sich alles besprochen haben und [weiterhin] besprechen: ihre Schmerzen, ihre Wut, ihre Ideen, Vorschläge, ihre Träume.

Ich werde mich darüber nicht weiter ausbreiten, denn die Compañeras haben ihre eigene Stimme, ihre eigene Geschichte und eigenen Weg. Ich habe dies nur erwähnt, weil noch nicht [allgemein ]bekannt ist, welches die materielle Grundlage darstellt, auf der die von den zapatistischen Gemeinden beschlossene neue Etappe aufbauen wird. Die neue Initiative, wie sie Außenstehende nennen würden.

Ich habe die Ehre, darauf hinweisen zu können: Nicht nur war der gesamte Vorschlag, von seinem Entwurf an, Produkt des Kollektivs der zapatistischen organisatorischen Leitung, in der alle Maya-indigene Wurzeln haben (*2). Ebenso begrenzte sich meine Arbeit darauf, Informationen zu geben, welche meine Chefinnen und Chefs (*2) mit den ihrigen »kreuzten«, abglichen und austauschten. Später war es dann an mir, lediglich Einwände und mögliche zukünftige Misserfolge zu suchen und zu begründen (die verflixte »Hypothese«, auf die ich mich in einem der vorherigen Texte bezogen habe). Letztlich – als dann die Beratschlagung des Vorschlags zum Ende kam und sie dessen zentrale Idee konkretisiert hatten, um sie der Befragung aller Pueblos zu unterziehen – war ich überrascht, vielleicht so sehr wie Ihr, wenn Ihr sie jetzt kennenlernen werdet.

In dem folgenden weiteren Fragment des Interviews mit dem Subcomandante Insurgente Moisés wird er uns nun erklären, wie sie zu der Idee »des Gemeinschaftlichen« gekommen sind. Möglicherweise kann eine*r von Euch, den zutiefst rebellischen und subversiven Sinn des Ganzen wertschätzen – in welchem wir, um nicht abzuweichen, unsere Existenz aufs Spiel setzen.

El Capitán.

Weiterlesen

Balumil-Neuigkeiten und gute Wünsche 2024

Liebe Balumil-Compas,

nachdem wir viel diskutiert haben (u.a. über die neue Struktur der zapatistischen Autonomie und was sie konkret bedeutet) – uns ausgetauscht haben über »wo wir gerade herkommen und wie wir uns Chiapas nähern« – viel gesungen haben (u.a. haben wir unseren Compas vom CELMRAZ im Caracol II von Oventik ein Lied geschickt, um ihnen ánimo y fuerza – Zuversicht und Kraft – zu geben) – wir auch getanzt haben, damit die Gedanken auch bis zum Herz gelangen – und natürlich über den konkreten Aufenthalt in Chiapas gesprochen haben – nun, nach alldem ist unser 3. Balumil-Seminar – live und in Farbe vor kurzem zu Ende gegangen.

Ja, und so geht nun auch dieses Jahr zu Ende, das für uns alle – wenn auch vielleicht ganz unterschiedlich – sicherlich kein einfaches Jahr war und ist … Als colectivo gata-gata haben wir es so produktiv genutzt, wie wir es eben konnten – und mehr als einmal waren wir Teil der Weltweiten Aktionstage gegen die Kriege – ja, Stoppt alle Kriege – Unser Kampf ist für das Lebenimmer auch an der Seite unserer Compas Zapatistas … Und ja, es waren Balumil-Compas auch in diesem Jahr im Caracol von Oventik! Die Compas waren froh und die Balumils auch …

Ihr lieben Balumil-Compas, wir danken Euch allen, dass Ihr dabei seid, uns begleitet habt, und weiterhin begleitet. Mit viel Ánimo gehen wir ins neue Jahr, und werden sehen, wie wir uns mit den Compas gemeinsam reorganisieren, gemäß ihren Notwendigkeiten und Bedingungen.

Ja, balumil geht weiter, aupa ja! … Hoffen wir, dass uns das alles zusammen gut gelingt. Wir sind zuversichtlich. Lasst es Euch gut gehen in der Zwischenzeit. Ihr hört von uns wieder im neuen Jahr!

Wir wünschen Euch – uns allen – ein rebellisch-frohes Jahr 2024:

¡Ánimo, Compas, mucho ánimo!

hasta muy prontito

herzlich, euer colectivo gata-gata.

Schöne Balumil-Nachrichten

Liebe Balumil-Compas – in nah und fern,

zuerst möchten wir erzählen, dass wir bereits unser 2. Balumil-Seminar: Zapatismus – Internationalismus gerade schön hinter uns gebracht haben – live und in Farbe: mit lieben Compas und viel produktiven und entspannten Diskussionen aktueller EZLN-Kommuniqués u.a zum Krieg in der Ukraine und zu Palästina: Stoppt alle Kriege.

Wir haben zusammen eine kleine Zeitreise der internationalistischen Initiativen der EZLN gemacht – beginnend mit dem Ersten Intergalaktischen Treffen von 1996 bis zu heute – haben getanzt, gesungen (aupa ja!), ein Soli-Foto für den gefangenen zapatistischen Compa Manuel Gómez gemacht – und und und …

… Ja, und zusammen gegessen, den herbstlichen Wald und den See ein wenig genossen – ja, und immer mit dem Herzen in Chiapas – und auch mit einem Ohr dort, was für neue EZLN-Kommuniqués wohl bald wieder auftauchen würden …

Und ja, da ist es nun: EZLN: Neunter Teil – Die neue Struktur der zapatistischen Autonomie. (Alle neun Teile der aktuellen EZLN-Kommuniqués könnt ihr auf enlacezapatista.ezln.org.mx nachlesen.) Tatatatäää.

 

Aupa ja! Tja, und wir, wir müssen wohl unsere „Lerninhalte“ anpassen …

Lasst es euch allen gut gehen.

Wir hoffen, euch bald wiederzusehen (u.a. beim 3. Balumil-Seminar: »Wir und die anderen – Die anderen Wir?« – 1. Dezember bis 3. Dezember 2023 in einem schönen Haus am See. Wer sich noch nicht angemeldet hat, kann das jetzt gerne noch bald tun:)

Wir sind froh – und wir freuen uns.
herzlich, euer colectivo gata-gata.

Hola, holita …

Wir haben jetzt wieder einmal das 1. Balumil-Seminar zu Zapatistischer Autonomie mit ganz tollen Compañer@s gut und schön hinter uns gebracht – und freuen uns bereits auf das 2. Balumil-Seminar zu Zapatismus – Internationalismus, was im November stattfinden wird.

Eine kleine Vorab-Info:
Ein ganz neuer Balumil-Seminar-Zyklus wird es im Frühjahr und Frühsommer – Mitte April, Mitte Mai, Anfang Juni – 2024 geben. Die genauen Daten teilen wir euch allen so schnell wie möglich mit.

8. Oktober

Liebe Compas,
der Countdown läuft… Bis Sonntag, 8. Oktober könnt Ihr Euch noch anmelden:

Balumil-Seminare für einen Aufenthalt im CELMRAZ
– 20.10. – 22.10.: Zapatistische Autonomie
– 10.11. – 12.11.: Zapatismus – Internationalismus
– 01.12. – 03.12.: »Wir und die Anderen – Die anderen Wir?«

Balumil-Aufenthalt

Teile einer Reflexion nach einem mehrwöchigen Balumil-Aufenthalt im Centro de Español y Lenguas Mayas Rebelde Autónomo Zapatista (CELMRAZ), im Caracol II Oventik, Chiapas März 2023.

Wir sind mit viel Energie und Offenheit angereist – Energie und Offenheit, zuzuhören und aufzunehmen, aber auch, selber zu teilen. Wir wollen uns ein wenig gegen einen Begriff des »Gebens« wehren, weil er eine sehr nutzenfokussierte Dichotomie aufmachen könnte. Wir haben nicht einfach nur »gegeben und genommen«, sondern hatten das Gefühl, uns in einem ständigen, fluiden Austausch mit den Compas zu befinden. Wir haben immer wieder unsere Dankbarkeit dafür zum Ausdruck gebracht, was mit uns alles geteilt wurde und müssen sagen, dass wir das Gefühl haben, dass das, was uns beigebracht wurde, sehr viel mehr wiegt als alles, was wir jemals hätten erzählen können. Wir sind den Compas unendlich und für immer dankbar für alles, was wir dort lernen und hören durften. Es war für uns alle eine politische Erfahrung, die uns immer im Herzen bleiben wird.

Otro mundo es posible? Der Aufenthalt im Caracol hat uns viel Kraft, Mut und Motivation zu kämpfen gegeben, was wir in Europa manchmal etwas vermissen oder aus Pessimismus verlieren. Wir haben aufschlussreiche Geschichten dazu gehört, wie die Zapatistas mit Mutlosigkeit und Angst umgehen und hatten in einer Unterrichtsstunde auch die Gelegenheit, nach psychischer Gesundheit

in der Region zu fragen. Was wir gehört haben, war sehr relevant auch für uns in unseren alltäglichen politischen Kontexten. Wir waren beeindruckt davon, wie hoffnungsvoll und fröhlich wir die Menschen im Caracol trotz des Kriegszustands kennengelernt haben und haben verstanden, wie wichtig es ist, viel zu lachen. Obwohl wir bezüglich unserer eigenen Geographien trotzdem auch pessimistisch sind, hoffen wir, dass wir das kleine Feuer, das die Zeit in Oventik in uns angezündet hat, nach Europa tragen können.

Wie ist es, wieder in der Stadt zu sein. Manche von uns freuen sich in der Stadt darüber, sich wieder ganz frei und so weit sie wollen bewegen zu können. Wir würden als Tipp an zukünftige CELMRAZ-Besucher*innen in Oventik geben, sich seelisch darauf einzustellen, dass der Bewegungsspielraum im Caracol natürlich durchaus eingeschränkt ist – auch, wenn man die Möglichkeit hat, den Weg hoch zum Tor zurückzulegen und es außerdem mindestens einen Ausflug pro Woche gab. Ansonsten empfinden manche von uns die Rückkehr in die Stadt als durchaus belastend – nach der wunderbaren Ruhe im Caracol und der vollständigen Abwesenheit kapitalistischer Strukturen fanden wir es nicht einfach, wieder in die Stadt mit all ihren Restaurants, Kleiderläden und Tagestouren-Veranstaltern zurückzukehren – obwohl wir es bei San Cristóbal ja eigentlich sogar noch mit einer sehr beschaulichen Stadt zu tun haben. Rückkehrende aus Oventik sollten sich auf das eventuelle Einsetzen eines kleinen Kulturschocks einstellen. Wir fühlen allesamt ein wenig Liebeskummer und Sehnsucht nach Oventik.

Wir freuen uns jetzt schon sehr darauf, unsere gemachten Erfahrungen in unseren Kollektiven zu teilen und planen/hoffen teilweise, in unseren eigenen Zusammenhängen Begeisterung zu wecken, als Gruppe nach Oventik zu gehen. Eine von uns hofft, dass sie in Zukunft vielleicht mit ihrem Kollektiv Gelegenheit haben wird, für eine etwas längere Zeit dort ein Programm zu machen. Wir alle wären gerne noch länger geblieben.

Aktuelle Infos von den Compas des CELMRAZ. Sie haben betont, dass sie sich über viele Besucher*innen im Sprachen-Zentrum freuen und gesagt, dass wir in Europa daher sehr gerne dafür [für einen vorbereiteten Aufenthalt im CELMRAZ] Werbung machen sollen.

Liebe Grüße,
Einige Balumil-Teilnehmende im März 2023.

★ ★ ★

Termine der nächsten Balumil-Seminare:

  • 20.10. – 22.10.23: Zapatistische Autonomie
  • 10.11. – 12.11.23: Zapatismus – Internationalismus
  • 01.12. – 03.12.23: »Wir und die Anderen – Die anderen Wir?«

Bei Interesse meldet Euch bis zum 8. Oktober 2023 bei uns per Mail dann erhaltet Ihr alle weiteren Informationen.

 

Zapatistische Bildung im CELMRAZ, Caracol Oventik in Chiapas, Mexiko